Athen

Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum von Griechenland

Die griechische Hauptstadt Athen ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und kann auf eine über 5.000 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Damit ist es eine der ältesten Siedlungen Europas, die durchgängig besiedelt waren.

Athen liegt in einem Talkessel, der an drei Seiten von Gebirgszügen umgeben ist, die fast alle mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Die vierte Seite liegt zum Meer offen. Diese geographischen Gegebenheiten haben zur Folge, dass Athen ein besonderes Klima besitzt. Im Sommer ist es nicht selten, dass die Temperaturen zwischen 40 und 45 Grad Celsius im Schatten erreichen. Auch nachts kühlt die Stadt aufgrund der wenig vorhandenen Grünflächen nur auf 25 bis 30 Grad Celsius ab. Im Winter dagegen kann es vor allem im Nordteil der Stadt durch kalte Gebirgswinde zu geschlossenen Schneedecken kommen.

Ausblick auf Athen. Griechenland. Foto: Pixabay, CC0
Ausblick auf Athen. Foto: Pixabay, CC0

Im Mittelpunkt der Stadt liegt die weltberühmte Akropolis von Athen. Akropolis „ἀκρόπολις“ ist eine Bezeichnung für eine Stadtfestung aus dem antiken Griechenland und bedeutet Oberstadt (kommt von akra polis = „oberhalb der Stadt“ = „ἄκρα πόλις“). In die Akropolis des alten Griechenlands zogen sich früher die Bürger der Stadt zurück, wenn die Stadt angegriffen wurde. Daher wurde die Stadtfestung auch auf dem höchstgelegenen Teil der Stadt erbaut.

Berühmte und sehenswerte Bauwerke der Akropolis von Athen sind das Parthenon (Tempel der Göttin Athene) und das Erechtheion sowie der Niketempel. Diese Bauwerke stammen aus der Zeit des Perikles, der die Akropolis in ihrer heutigen Form wiederaufbauen ließ, nachdem die Perser bei der Eroberung der Stadt im Jahre 480 v. Chr. die Haupttempel zerstört hatten.

Die Akropolis von Athen ist heute ein beliebtes Touristenziel, auch weil man von hier einen tollen Blick über Athen hat.

Die Agora von Athen ist ein weiterer Touristenmagnet und gehört wie die Akropolis zu den antiken Bauten der Stadt. Der Platz wurde in der Antike vor allem für Volks- und Heeresversammlungen genutzt. Hier steht auch der Tempel des Hephaistos (Gott der Schmiedekunst) und der Tempel der Athena, der zu den besterhaltendsten Tempeln in Griechenland gehört.

Das Dionysostheater liegt am Südhang der Athener Akropolis und war das bedeutendste Theater des antiken Griechenland. Vom Olympieion von Athen sind leider nur noch Überreste aus der Antike zu sehen. Das Olympieion (Zeustempel) in Athen war einer der größten Tempel des alten Griechenlands und besaß mehr als 17 Meter hohe Säulen. Er befindet sich rund 500 Meter östlich der Akropolis.

Der älteste Stadtteil Athens ist die Plaka „Πλάκα“. In den kleinen engen Gassen mit eng aneinander gebauten Häusern befinden sich heute viele Tavernen, Studentenkneipen und Touristenläden. Die Fundamente vieler Gebäude stammen größtenteils sogar noch aus der Antike.

Die wichtigsten byzantinischen Kirchen der Stadt sind die Hágioi Theodóroi aus dem 11. Jahrhundert, die Hágios Joánnis Theológos aus dem 11.-12. Jahrhundert und die Hágios Elefthérios, die ebenfalls aus dem 11.-12. Jahrhundert stammt. Das Kloster Daphni liegt 11 km westlich des Stadtzentrums von Athen und wurde in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Im 19. Jahrhundert begann mit der neuen Unabhängigkeit des griechischen Staates eine rege Bautätigkeit. König Otto und sein Städtebaumeister Kleisthenes legten das heutige Stadtzentrum. Die Architektur des 19. Jahrhunderts wurde hauptsächlich durch den Klassizismus und die Restauration des griechischen Staates geprägt. Bedeutender Architekt dieser Zeit war Ernst Ziller, ein deutsch-griechischer klassizistischer Architekt, der alleine 600 Gebäude in Athen baute.

Aufgrund der Vertreibung vieler Griechen aus Kleinasien (heute Türkei) und der dadurch einsetzenden Wohnungsnot kam es in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erneut zu einer vermehrten Bautätigkeit. Die Charta von Athen, das Manifest der modernen Architektur, wurde 1933 unterzeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten dann auch vermehrt international bekannte Architekten in Athen. Ein Beispiel ist die Botschaft der USA an der Vassilis-Sophias-Avenue von Walter Gropius aus dem Jahr 1961.

Ein Segen für den Städtebau in Athen war die Olympiade 2004 in Athen. Im Vorfeld der Olympischen Spiele wurden viele geplante Projekte verwirklicht.

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