Die hypermoderne Hauptstadt
Am 21. April 1960 – am Ende der Amtszeit des Präsidenten Kubitschek – wurde Brasília die Hauptstadt des Landes. Sie liegt auf einem Plateau auf 1.100 Meter über N.N. – in der Nähe des geographischen Mittelpunktes Brasiliens. Zuvor war an dieser Stelle: nichts. – Brasília ist keine über Jahrhunderte gewachsene Stadt, Brasília ist eine Stadt vom Reißbrett.
Seit 1891 war Planung und Bau einer neuen Hauptstadt mit dem Ziel der Erschließung des Hinterlandes ein Teil der brasilianischen Verfassung. Geplant und entworfen wurde die neue Kapitale von einem bedeutenden Stadtplaner und einem der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts, von Lúcio Cortes und Oskar Niemeyer.
Aus der Luft betrachtet, ähnelt der Grundriss der Stadt einem gigantischen Flugzeug. Auf dem Boden kommen Fans moderner Architektur voll auf ihre Kosten: Entlang gigantischer Alleen erheben sich futuristische Bauten aus Stahl und Glas und weißem Beton. Die moderne Stadt stellt sich keinem geringeren Anspruch, als Arbeiten, Wohnen und Freizeit ideal und so zeitsparend wie möglich miteinander zu verknüpfen.
Um das Ziel der Zeitersparnis umzusetzen hat man bei der Planung Brasílias darauf verzichtet an die Möglichkeit zu denken, dass man sich auch anders als im Auto fortbewegen könnte. Wir raten Ihnen also dringend ab, von einem gemütlichen Stadtbummel durch die Innenstadt zu träumen.
Sehenswert und mit der U-Bahn gut zu erreichen sind zum Beispiel der Fernsehturm, die Kathedrale (Catedral Metropolitana Nossa Senhora Apareicida), der Platz der drei Gewalten (Praça dos Três Poderes) und das Nationaltheater (Teatro Nacional Cláudio Santoro).
Brasília wurde übrigens 1987 in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen.