Die italienische Küche

Ein wichtiger Bestandteil italienischer Kultur und Lebensart

Wir stellen Ihnen hier landestypische Lebensmittel, Gerichte und Getränke vor, damit Ihr Urlaub in Italien auch zum kulinarischen Erlebnis wird!

Essen und Trinken sind sehr wichtige Bestandteile italienischer Kultur und Lebensart. Italienische Lebensmittel sind weltweit berühmt: wer kennt nicht pasta und pizza, Olivenöl und Cappuccino?

Aber das ist nicht alles! In Italien gibt es tausende verschiedene Speisen, hunderte von gastronomischen Spezialitäten und eine Unmenge von wohlschmeckenden typischen Produkten. Nicht nur jede Region, sondern jede Stadt in Italien hat ihre ganz eigenen Spezialitäten. Besonders bekannt sind beispielsweise die kulinarischen Delikatessen aus der Emilia-Romagna (der Region von prosciutto crudo und parmigiano) aus Latium, Kampanien, Apulien, Sizilien und Sardinien.

Vorspeisen in Italien. Foto: Pixabay, CC0
Vorspeisen in Italien. Foto: Pixabay, CC0

Die sizilianische Küche

Wir stellen Ihnen hier die sizilianische Küche vor. Die Küche Siziliens ist kräftig und bodenständig und geprägt von den Produkten der Insel.

Zu den Spezialitäten der Hauptstadt Palermo gehören die pasta con le sarde, Teigwaren mit Sardellensauce; Messina ist für seine Zubereitungen von Stock- und Schwertfisch berühmt und für die granite di limone (dt. Zitronensorbet); in Trapani beherrscht Thunfisch die Küche und Catania ehrt den berühmten Sohn der Stadt – Bellini – mit Spaghetti alla Norma. Für Spaghetti alla Norma werden Spaghetti mit würziger Tomatensauce übergossen und mit ausgebackenen Auberginenscheiben belegt und bestreut mit geriebenem ricotta salata (dt. Schafskäse).

Überall in Sizilien verbreitet ist caponata, eine Vorspeise aus gebratenen Auberginenstücken in einer reichhaltigen Gemüsesauce. Entlang der Küste und auf den Inseln werden stets fangfrische Fische und Meeresfrüchte in den klassischen italienischen Zubereitungsarten angeboten.

Falso magro – ebenfalls eine besondere Spezialität der sizilianischen Küche – ist ein gerollter Kalbs- oder Rinderbraten, der mit einer Masse aus Käse, Wurst, Fleisch und Eiern gefüllt ist.

Ein beliebter Imbiss auf ganz Sizilien sind die Arancini, kleine ausgebackene Bällchen, deren Teig aus Reis mit Erbsen, Eiern und Käse besteht. Aber wenn Sie nach Catania fahren, werden Sie ein riesiges Angebot von tavola calda (dt. warme Speisen) vorfinden: cartocciate, cipolline, patè und mozzarelle in carrozza sind nur einige Beispiele dieser feinen Speisen. Und auch an süßen Naschereien wird es auf Sizilien niemandem mangeln: cornetti, treccine, raviole alla ricotta heißen nur einige der bekanntesten Süßspeisen.

Der frühe Einfluss fremder Völker ist bei manchen Gerichten noch erkennbar. So ist beispielsweise in der Gegend von Trapani Couscous (die einfachste Form von Teig, die man kennt: winzige Kugeln aus Mehl und Grieß, die man in der Sonne trocknen lässt und aufbewahrt) verbreitet, das hier im Gegensatz zu Afrika ausschließlich mit Fisch zubereitet wird.

In der arabischen Periode nahm Sizilien noch mehr das Aussehen einer glücklichen Insel an, duftend und üppig wie ein einziger, großer Garten. Dieser goldenen Zeit sind die Entstehung anderer Gerichte mit deutlicher orientalischer Prägung zuzuschreiben.

Die Liebe der Sizilianer zu den Süßspeisen stammt wohl auch aus dieser Zeit. Die berühmtesten Leckereien der Insel sind cannoli aus Ricotta. Frisch aus der Backstube sind sie ein Gedicht. Dabei wetteifern die Regionen der Insel um die beste Füllung und Verzierung. Zum Beispiel in Palermo und in Taormina duftet die Ricottacreme nach Vanille und Zimt und die cannoli werden mit kandierten Kirschen verziert. In anderen Orten rund um den feuerspeienden Ätna füllt man sie mit einer hellen oder dunklen, schokoladigen Konditorcreme oder mit Haselnüssen. In der Barockstadt Catania fallen die cannoli besonders groß und üppig aus und die Enden sind mit gehackten Pistazien gefüllt.

Eine andere Delikatesse ist cassata – eine Schichttorte, die immer aus Ricotta aufgeschichtet wird und die es auch als Eistorte zu kaufen gibt.

Überhaupt ist Speiseeis eine sizilianische Erfindung. Angeblich schleckten die Insulaner schon im 6. Jahrhundert ihr gelato. Sehr beliebt und an heißen Sommertagen herrlich erfrischend ist auch die granita. Um sie vorzubereiten, lässt man maßvoll gesüßten Fruchtsaft oder Fruchtpüree (zum Beispiel aus Zitronen oder Ananas bzw. Pistazien, Mandeln, oder Kaffee) unter ständigem Rühren gefrieren, so dass eine sorbetähnliche Masse entsteht. Die Konsistenz kann mehr oder weniger grobkörnig sein, in Sizilien variiert sie je nach Region. Im Osten der Insel zergeht die sehr feine granita förmlich auf der Zunge, im Westen enthält sie dagegen gröbere Eiskörner zum Knabbern. Serviert wird die kalte Leckerei im Glas mit Löffel und wird häufig zusammen mit einer Brioche genossen.

Typische Rezepte zum Nachkochen

Wenn Sie sich in Ihrer Küche zu Hause schon ein bisschen auf Ihren Urlaub einstimmen möchten, haben wir hier einige typische Rezepte gesammelt, die Sie leicht nachkochen können.

Arancini (Sizilianische Reisbällchen)

Zutaten für 12 Bällchen:
1 Liter Hühnerbrühe
½ TL fein gehackte Safranfäden
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
400 g Arborioreis
450 ml Marinarasauce
100 g frisch geriebener pecorino romano
2 EL Olivenöl (extra vergine)
225 g klein gewürfeltes Schweinefleisch
1 mittelgrosse Zwiebel (geschält und gehackt)
100 g Erbsen (frisch oder tiefgekühlt)
4 Eier
300 g Semmelbrösel
leichtes Pflanzenöl zum Frittieren

Zubereitung:
Hühnerbrühe, Safran sowie Salz und Pfeffer (nach Geschmack) in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Den Reis dazugeben und unter Rühren aufkochen. Zudecken, die Hitze reduzieren und 16 Minuten köcheln lassen, bis der Reis gar und trocken ist. Sollte er gar, aber noch feucht sein, den Deckel abnehmen und die Flüssigkeit verdampfen lassen. Den Reis vom Herd nehmen, 200 ml Marinarasauce und den Käse zugeben, gut durchrühren und mindestens 2 Stunden abkühlen lassen.

Das Olivenöl in einem Topf erhitzen, das Schweinefleisch anbraten, dann die gehackte Zwiebel zufügen und etwa 3 Minuten braten, bis sie glasig und leicht gebräunt ist. Die restliche Sauce zugießen und alles bei schwacher Hitze 45 Minuten köcheln lassen. Die Erbsen zugeben und weitere 3 Minuten kochen, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das Fleisch mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen, mit einer Gabel zerkleinern und wieder hineingeben.

2 Eier aufschlagen und mit dem abgekühlten Reis gut verrühren. Die Mischung in 12 gleich große Portionen teilen und jeweils auf dem Handteller flach drücken. 2 Esslöffel Fleischmischung in die Mitte jedes Reisfladens setzen, vorsichtig zusammenklappen und zu einer Kugel rollen. Die Bällchen auf ein Stück Backpapier legen. (Die Bällchen können jetzt bis zu 1 Monat eingefroren werden. Zum Auftauen werden sie 24 Stunden in den Kühlschrank gelegt.)

Restliche Eier schlagen. Semmelbrösel auf einen Teller streuen. Die Bällchen in Ei, dann in den Semmelbröseln wälzen. Pflanzenöl 5 cm hoch in einen Topf geben und erhitzen. Bällchen in kleinen Portionen kurz frittieren, bis sie rundum gebräunt sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß servieren.

Maccaruneddi fatti in casa alla norma

(Hausgemachte Makkaroni mit Tomatensauce, Auberginen und Schafskäse)

Zutaten für 4 Personen:
1 kg Hartweizengrieß
3 Eier
3-4 kleine Auberginen
4-5 EL Olivenöl (extra vergine)
2 Knoblauchzehen in hauchdünne Scheiben geschnitten
500 g passierte Tomaten
1 kleiner Bund grob gehacktes Basilikum
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
ricotta salata (Schafskäse) oder pecorino (sonst Parmesan)

Zubereitung:
Das Mehl mit ein wenig Salzwasser und den Eiern zu einem weichen, elastischen Teig verarbeiten. Den Teig zu Rollen formen, die mit Hilfe einer Stricknadel vorsichtig ausgehöhlt werden, so dass Makkaroni entstehen. Die Nudeln trocknen lassen und in reichlich Salzwasser wenige Minuten al dente kochen.

Die Auberginen waschen, der Länge nach in etwa fingerdicke Scheiben schneiden, salzen und die austretende, leicht bittere Flüssigkeit abtropfen lassen. Nach 30 Minuten unter fließendem Wasser abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginen darin braten. Währenddessen kochen Sie in einem zweiten Topf die Tomaten mit Knoblauch sowie einigen grobgeschnittenen Basilikumblättern und frisch gemahlenem Pfeffer auf. Die al dente gekochten und abgegossenen Nudeln mit Tomatensauce und Auberginen anrichten und mit Pecorinokäse oder ricotta salata bestreuen.

Sfinciune (Sizilianische Pizza mit Zwiebeln und Sardellen)

Die sfinciune ist ein sizilianisches Gericht, das seinen Namen vom Dialektwort für „weich“ oder „leicht“ ableitet, was sich auf die luftige Kruste bezieht. In Sizilien findet man viele verschiedene Versionen dieser Pizza. Im Folgendem haben wir Ihnen eines davon aufgeschrieben.

Unser Rezept ergibt eine 30 cm große Sfinciune.

Zutaten für den Teig:
35 g Trockenhefe
250 ml warmes Wasser
600 g Mehl
100 g frisch geriebener pecorino romano
1 TL Salz
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
3 EL Olivenöl (extra vergine)

Zutaten für die Sauce:
5 EL Olivenöl (extra vergine) + ein wenig für die Pizzaform
1 große Zwiebel, geschält und in dünne Ringe geschnitten
1 Knoblauchzehe, geschält und zerdrückt
3 große, reife Tomaten – geschält, entkernt und gewürfelt
2 gehackte Sardellenfilets
2 Zweige frischer Oregano
100 g Semmelbrösel
60 g caciocavallo (oder provolone), in 1 cm große Würfel geschnitten

Zubereitung für den Teig:
Hefe und Wasser verrühren. Mehl, Pecorino, Salz und Pfeffer in einer Schüssel mischen. Eine Mulde in die Mitte drücken, Hefemischung und 2 Esslöffel Olivenöl hineingeben und mit einem Holzlöffel oder Handrührgerät 8 Minuten zu einem glatten, elastischen Teig verarbeiten. Eine Schüssel mit dem restlichen Olivenöl bestreichen, den Teig hineingeben, mit Frischhaltefolie bedecken und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.

Zubereitung für die Sauce:
2 Esslöffel Olivenöl in einem Topf nicht zu stark erhitzen und Zwiebel und Knoblauch 10 Minuten unter Rühren braten, bis sie zusammengefallen und goldbraun sind. Tomaten, Sardellen und Oreganoblätter einrühren und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Zum Abkühlen auf die Seite stellen.

Semmelbrösel in 1 Esslöffel Olivenöl bei mittlerer Hitze goldbraun rösten.

Pizzaform mit etwas Olivenöl bestreichen, Teig ausrollen, Form damit auskleiden und 30 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C vorheizen.

Mit den Fingerspitzen 1 cm tiefe Mulden im Abstand von 2,5 cm in den Teig drücken. Mit der Hälfte der Sauce bestreichen, dabei einen fingerbreiten Rand lassen. 25 Minuten im Ofen backen.

Aus dem Ofen nehmen, den Rest der Sauce darüber verteilen, zuerst mit Käse, dann mit Semmelbröseln bestreuen und mit 2 Esslöffeln Olivenöl beträufeln. Weitere 8 Minuten backen und servieren.

Falls etwas übrig bleibt, schmeckt der Rest am nächsten Tag noch genauso gut.

Cannoli (Teigrollen mit Ricottacreme)

Warnung! Die Herstellung der Teigrollen ist knifflig und macht Arbeit, weil man sie bei uns nicht wie auf Sizilien einfach in einer Konditorei besorgen kann. Trotzdem für Unerschrockene hier das Rezept in geraffter Fassung. Zum Formen der Rollen im Haushaltsgeschäft einige 12 cm lange Metallhülsen für Waffelrollen besorgen.

Dieses Rezept ist berechnet für 12 Rollen.

Für den Teig:
150 g Mehl mit 1 EL reinem Kakaopulver, 1 TL Zimtpulver, 2 EL Zucker, 1 Prise Salz mit 1 Eiweiß, 20 g weicher Butter und 3 EL Weißwein zu einem festen Teig verkneten, in Folie gewickelt 2 Stunden ruhen lassen. Den Teig halbieren. Jede Hälfte dünn ausrollen, insgesamt 12 Kreise von 12-13 cm Durchmesser ausstechen und mit geschmolzener Butter einpinseln. Um jede Metallhülse 1 Teigkreis wickeln, überlappende Seiten mit Eiweiß einpinseln und andrücken. Die Rollen in heißem Öl schwimmend goldbraun frittieren, abkühlen lassen und von den Hülsen streifen.

Für die Füllung:
500 ungesalzenen Ricottakäse (alternativ kann auch ein anderer Frischkäse verwendet werden) durch ein Sieb passieren. 80 g Zucker, je 30 g gewürfeltes Zitronat und Orangeat, 40 g gehackte Zartbitterschokolade unterrühren und die Rollen damit füllen. An den Enden glatt streichen und je eine kandierte Kirsche eindrücken.

Nachdem Sie jetzt bereits Ihre Küche zu Hause auf Ihren Urlaub in Italien vorbereitet haben, wünschen wir Ihnen Guten Appetit auch auf Ihrer Reise durch Italien und viele neue Gaumenfreuden.

Quelle: Sprachenlernen24

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